„Unsere Gesellschaft befindet sich durch die Digitalisierung
in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess, von dem die Schule als Institution
als auch alle Bildungsbereiche und -prozesse betroffen sind.“ (www.kmk.org )
Doch wie steht es nun um die Digitalisierung in der Bildung?
Der Einzug der Digitalisierung in alle Bereiche des Lebens macht
auch und gerade im Bereich Bildung keinen Stopp. Von der Corona-Pandemie
zusätzlich beflügelt, zeigt sich sehr deutlich, wie wichtig digitale
Technologien für die Lehre und das Lernen sind.
Vorangehend sei gesagt, in Deutschland gibt es immer noch
große Unterschiede bzgl. Digitalisierung zwischen den Bundesländern und ihren
Schulen bzw. Hochschulen. Hier ist zum einen die Infrastruktur gemeint, denn
noch immer sind nicht alle Schulen oder Hochschulen mit breitbandigen
Internetanschlüssen ausgestattet, zum anderen sprechen wir von der Ausstattung
mit digitalen Technologien. Während einige Schulen hier die absoluten
Leuchttürme sind und seit Jahren mit diesen Technologien arbeiten, fehlt es
anderen Schulen immer noch an den grundlegenden digitalen Werkzeugen.
Aber ist Digitalisierung in der Bildung NUR mit digitaler
Infrastruktur und digitalen Technologien gleichzusetzen? Oder bedeutet
Digitalisierung in der Bildung nicht auch:
- - selbständig Wissen im Internet erschließen
- - mit anderen digital kreativ sein
- - die eigene Mediennutzung kritisch hinterfragen
- - Zugänglichkeit für alle Schülerinnen und Schüler?
Die hier fehlenden einheitlichen Konzepte für vorstehende
Aspekte gehen einher mit einer nicht flächendeckenden Aus- und Weiterbildung
der Lehrenden im Umgang mit digitalen Medien. Um einen gelingenden
Transformationsprozess hier in Gang zu bringen, ist eine systematische
Lehreraus-, -fort- und -weiterbildung in Bezug auf eine umfassende
Medienkompetenz von Nöten. Diese Medienkompetenz sollte neben dem Einsatz
digitaler Lernmedien auch die didaktische Umsetzung von Lehrprozessen
beinhalten sowie Grundkenntnisse zum Datenschutz, Urheberecht und der
Sicherheit von Daten beinhalten, um digitale Technologien sinnvoll einzusetzen.
In diesem Zusammenhang sind weitere wichtige Aspekte die
digitalen Lehr- und Lernmaterialien und deren Entwicklung. In diesem Areal
tummeln sich bereits viele innovative Ansätze und damit auch Potential zur
Verbesserung und Weiterentwicklung!
Problematisch ist hier generell das Thema Service und
Support der IT in den Schulen und Hochschulen. „Wer heute in einem Unternehmen
mit PCs und Laptops arbeitet, ist zumeist daran gewöhnt, dass die Software
automatisch über das interne Netz verteilt wird und sich bei Problemen mit dem
Arbeitsplatzrechner ein Techniker aus der Ferne aufschaltet.“ (www.digitalpaktschule.de ) In den
Schulen und Hochschulen ist diese Lösung wie „…die Nadel im Heuhaufen…“ zu
suchen. Wenig Personal, viele neue Geräte ohne wichtige Installationen und
keine einheitlichen Vorgaben erschweren die Arbeit der IT-ler, wenn vorhanden,
im Sektor Schule und Hochschule.
Dabei haben die meisten von uns die enormen Chancen und
Potentiale der Digitalisierung bereits erkannt, insbesondere im Hinblick auf
die Flexibilität und die Individualisierung des Lernens. Lehrende könnten so
gezielt auf die Bedürfnisse und die Fähigkeiten einzelner Schülerinnen und
Schüler eingehen, um so den Lernprozess zu optimieren. Zudem können digitale
Technologien den Unterricht anschaulicher und interaktiver machen, indem
beispielsweise virtuelle Experimente, Simulationen oder Visualisierungen
eingesetzt werden. Durch den Einsatz digitaler Technologien können Lehrkräfte
gezielt auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten einzelner Schülerinnen und Schüler
eingehen und somit den Lernprozess optimieren.
Um die Potentiale der Digitalisierung in der Bildung weiter
auszubauen bzw. zu nutzen und gleichzeitig die Risiken einzudämmen, ist es
erforderlich durchdachte, einheitliche und zielgerichtete Ansätze zu
erarbeiten. Diese Ansätze sollten sowohl die Schulung von Lehrkräften im Umgang
mit digitalen Technologien, hier auch digitale Lernplattformen /
Lehrmaterialien beinhalten sowie die Bereitstellung von ausreichend Ressourcen
und Infrastruktur. Ein wichtiger Aspekt, der an dieser Stelle erwähnt werden sollte,
ist die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Bildungseinrichtungen, Behörden und
der Wirtschaft, diese kann dabei helfen, die Digitalisierung in der Bildung
voranzutreiben.
Die Digitalisierung in der Bildung ist ein enormer
Schritt in eine zeitgemäße und effektive Zukunft für Lehrende und Lernende,
welche inklusiv in den Schulalltag von Anfang an eingebaut werden muss.
Priorität dabei sollten immer pädagogische Ziele und die Bedürfnisse der
Lernenden sein.
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Tags: Projekte Digitalisierung Digitalisierung in der Bildung